Der Wald: Mehr als nur Holz

Ökosystemleistungen

Wälder sind eine Quelle des Lebens. Sie tragen maßgeblich zur Klimastabilität, Wasserregulierung, Erhaltung des Bodens und zum Erhalt der Biodiversität bei und liefern uns gleichzeitig Holz und Energie. Damit unterstützen sie uns durch eine Vielfalt an Funktionen, sogenannte Ökosystemleistungen, ohne die unser Leben stark beeinträchtigt wäre.

Bild Sonnenstrahlen scheinen durch Bäume
Foto: NABU/Tobias Gmeiner

Neue Konzepte für den Wald

Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es wichtig  neue Waldnutzkonzepte zu erarbeiten die, neben der Holzproduktion, auch andere Ökosystemleistungen wie z.B. der Kohlenstoffspeicherung des Waldes berücksichtigen.  Auch neue  Bewirtschaftungsweisen (Forsttechnik) können dazu beitragen, dass der Wald sich in seinen Selbstregulationsfunktionen stärkt und weniger anfälliger gegenüber abiotischen und biotischen Störungen ist (z.B.  Schwammwälder).

 

Wertschätzung aller Funktionen des Waldes

Das Konzept der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen sollte stärker als bisher Eingang in die Kommunikation, Entscheidungen und Umsetzungsprojekte finden. Dafür müssen neue Konzepte und Module zur Anrechenbarkeit und Bewertung von allen Ökosystemleistungen entwickelt werden. Dies betrifft unter anderem die Artenvielfalt, Kohlenstoffspeicherung und seine Erholungsfunktion. In Zusammenarbeit mit den Organisationen am Innovationscampus Blankenburg und Hochschulen, werden Waldkonzeptstrategien, die Ökosystemleistungen berücksichtigen, entwickelt.

 

Schwammwälder

Veränderte Niederschlag- und Temperaturmuster, in Kombination mit Fehlbewirtschaftung führen dazu, dass in Zukunft weniger Wasser im Wald gespeichert werden kann. Monokulturen mit Entwässerungsgräben beeinträchtigen die Fähigkeit des Waldbodens, Wasser aufzunehmen. Bei Starkregenereignissen kann das Wasser nicht in den verhärteten Boden einsickern. Dies führt nicht nur zu Überschwemmungen, sondern in Dürreperioden auch zum Waldsterben, da die Bäume nicht ausreichend mit Wasser versorgt werden. Ein Schwammwald kann diesem Problem entgegenwirken. Dabei werden die Bewirtschaftungsmethoden angepasst und alte Entwässerungsgräben aufgelöst, sodass das Wasser nicht abfließt, sondern im Boden verbleibt, der das Wasser wie ein Schwamm aufnimmt.

 

Bild Schwammwald, Bäume stehen im Wasser
Foto: NABU/Iris Barthel

Waldforschung

Mit dem Klimawandel werden abiotische Störungen wie Waldbrände und biotische Störungen wie Insektenkalamitäten häufiger. Um die  Auswirkungen  auf den Wald zu verstehen, ist wissenschaftliche Forschung von entscheidender Bedeutung. Geplant ist die Etablierung des NABU Science, welches den Raum für einen intensiven Austausch zwischen den Hochschulen z.B. in Wernigerode, Anhalt, Magdeburg, Halle, Göttingen und dem NABU-Waldinstitut Blankenburg fokussiert.